Als Furnier werden 0.3 bis 6 mm dicke Blätter aus Holz bezeichnet, die durch verschiedene Säge- und Schneideverfahren vom Stamm abgetrennt werden. Das Wort Furnier wurde im 16. Jahrhundert dem französischenfournir (bestücken, beliefern) entlehnt. Es bezeichnete den Vorgang, weniger wertvolles Holz mit edleren dünnen Holzblättern zu belegen.

Die Furniertechnik wurde schon von den Ägyptern in der 18. Dynastie (1332 v. Chr.) verwendet. Im waldarmen Ägypten waren edle Hölzer ebenso begehrt wie selten. Dies zwand die Ägypter zu einer möglichst ökonomischen Verarbeitungsweise. Sie schnitten das Holz in feine Brettchen und befestigten dies dann mit Klebern und gleichzeitig mit feinen Holzstiften auf otisch weniger attraktive Holzflächen. 1922 wurden furnierte Möbelstücke als Grabbeigaben für Tutanchamun gefunden – Zeitzeugen einer altertümlichen Furniertechnik.

In manchen Epochen der Kunstgeschichte, z. Bsp. Louis Seize oder Biedermeier wäre Möbelbau ohne schmückende Furniere nicht in der uns überlieferten Art und Weise denkbar. Viele der verwendeten Hölzer waren massiv nicht in ausreichender Menge vorhanden oder aber einfach zu teuer für massive Bauweisen. Dekorative Techniken wie mehrfach gefügte Holzbilder oder Intarsien wurden durch Furniere erst möglich.

Unsere heutigen Möbel machen mit grossflächigen Türen und Formholzprodukten deutlich, welche wichtige Rolle das Furnier erreicht hat, wobei der Trend zur täuschend echten Dekorfolie diese Verwendung auf lange Zeit gesehen möglicherweise beeinträchtigen wird.